Montag, 20. Januar 2014

Im Elztal

Gestern war ich mal wieder im Elztal um die kleine Hütte zu besuchen, in der wir schon schöne Sommertage verbrachten.
An einen von ihnen erinnere ich mich besonders gern:

Einen Hauch von Provence
findet ich auch hier, im südlichen Schwarzwald.

Das frische Heu neben dem sonnigen Weg duftet betörend.
In den Ritzen der Steinmauer, die den Hang links von mir abstützt, gedeiht so allerlei Blühendes, rankt sich nach unten und lässt den Stein lebendig erscheinen.
Die grünen Smaragdechsen lassen sich von mir nicht in ihrer Ruhe stören, tanken jeden Sonnenstrahl und schaun mich mit ruhigen Augen an.

Unterhalb der Mauer leuchtet es rot zwischen den dem Gesträuch: wilde Erdbeeren, so rot und duftend wie ein gutes Parfüm und von einem Geschmack, der unnachahmlich ist.

Der süße Duft des Heus vermischt sich mit der Süße der Erdbeeren in meinem Mund. Und es sind viele Erdbeeren, die an dieser kleinen Mauer stehen.

Die jungen Schafe am Hang über mir, schauen mir wohlwollend zu, blöcken ab und dezent und nicken dabei mit den Köpfen.
Ich sitze auf einer fast überwucherten Bank und schaue hinab aufs Elztal.
Obwohl dies ein Wanderweg ist, scheint hier kaum jemand hier vorbei zu kommen.

Der Morgenwind trägt mir noch einen Hauch von Frische zu als ich weiter nach oben steige.
Ah, dies klare Luft, dieser Duft gemähter Wiesen und über mir nur endlose Bläue!

Oben, am Waldrand, umfängt mich dunkle Kühle.
Ein kleiner Fischweiher, der zu dem alten Schwarzwaldhof nebenan gehört, wird durch eine Quelle gespeist.
Im klaren Wasser schwimmen die Forellen zügig im Kreis.
Hm, deren Fleisch schmeckt bestimmt gut. Schön fest ist es sicherlich von der ständigen Bewegung, denn ich beobachte, dass sie ständig die mücken und fliegen fangen, die über dem wasser tanzen.

Ich beschließe, beim nächsten Mal zwei davon auf den Grill zu legen, bzw. den Bauern Hermann zu bitten, uns einige davon zu verkaufen.
Aber jetzt mache ich erst mal eine *Wasserprobe* und trinke dankbar das köstlich, frische und kalte Bergwasser.
Ruhe mich nach dem Anstieg wieder mal auf einer Bank aus, die der freundliche Bauer hier für müde Wanderer errichtet hat.

Ach nein, nicht nur für Wanderer. Hier gibt es ja auch einen Grill, auf dem seine Feriengäste das genießen können, was kaum ein Städter kann: das zu essen, was dort aufwuchs, wo er gerade ist. Ich nenne das *Diese wunderbare Landschaft essen, nicht nur mit den Augen* ;-)

Am Abend sitzen wir noch lange im  Garten, diesem kleinen Paradies, in dem sich die Natur noch völlig ungestört entfalten kann da wir Natur-und-Artenschutz lieben und praktizieren.
Im kleinen Biotop quaken die Frösche, tagsüber flirren die Libellen über den Wasserspiegel, Molche und seltenes Wassergetier fand sich von allein ein und lebt unter der Wasseroberfläche ihr eigenes, Leben während sich der Mond im Wasser widerspiegelt.
Die Natur schenkt uns so viel  -  wenn man sie, wie wir das tun, schützt....






Freitag, 27. Dezember 2013

Und nun zeigen wir Euch, wie schön Freiburg ist

Das ist eins unserer *Bächle*

Sie fließen durch die Gassen der Altstadt und ihr Wasser ist so sauber und klar dass man eigentlich daraus trinken kann. Im Sommer kühlen sie die Gassen und unsere Füße, Kinder liebe es, darin zu plantschen oder kleine Schiffchen dahin fahren zu lassen, na ja, weit kommen sie nicht denn irgendwann fließt ihr Wasser unterirdisch weiter.

Aber nun geht es hoch zu unserem WASSERSCHLÖSSLE.
Eigentlich ist es ein Hochbehälter für Trinkwasser, damals, als er angelegt wurde, setzte man diese schlossähnliche Fassade davor. Das Trinkwasser in meinem Wasserhahn kommt also direkt vom Wasserschlössle her und adelig ist es auch, jedenfalls was seine Reinheit und hohe Wasserqualität anbelangt: Es enthält weder Chlor, noch Chemikalien und ist wunderbar weich und kalkarm.

Von hier oben aus kann man weit über Freiburg hinweg schauen, bis zum Kaiserstuhl und bei klarem Wetter sogar bis nach Frankreich zu den Vogesen.
Ich bin gern hier oben denn von hier aus kann ich endlos weiter gehen bis hoch hinauf in den Schwarzwald. Gegen Abend ist es dann besonders schön wenn die Sonne hinter dem Kaiserstuhl versinkt, der Himmel aufflammt und die Schatten weicher werden.
Aber jetzt scheint die Sonne und Reni schaut sich ihre neue Heimat von oben an:


Ach ja, beinahe hätte ich vergessen dass durstige Wanderer am Wasserschlössle das kühle Schwarzwaldwasser direkt aus einen schönen Brunnen trinken können.
Übrigens kommt es eigentlich vom hohen Schauinsland runter zu und ins schöne Dreisamtal, sozusagen als kleiner, kühler Gruß aus den Bergen.


Dienstag, 17. Dezember 2013

Es geht auf Weihnachten zu


Zunächst wünsche ich all meinen Lesern ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.



Denn im kommenden Jahr geht es natürlich weiter mit unseren Schwarzwaldgeschichten, mein Foto-Archiv hat sich zu einer stattlichen Sammlung von Fotos gemausert deren Geschichten alle noch erzählt werden wollen.

Wie sieht es momentan oben im Schwarzwald aus? Nun, wir haben Sonne und Schnee, beste Alpensicht vom Feldberg aus, schaut einfach mal ein paar der Fotos an um zu sehen, wie schön es hier bei uns auch im Winter ist:





Donnerstag, 14. November 2013

Ich zeige RENI unsere schöne Weinregion


In unserer Weinregion ist es ein bisschen wie in der Toskana: Man genießt die Sonne, den Wein und die schöne Landschaft.
Als RENI bei mir ankam, wurde hier gerade *geherbstet*. Das ist die Weinlese, die immer im Herbst stattfindet. Die Winzergenossenschaften bestimmen dann, wann jeder Weinbauer ernten und abliefern darf.
Deshalb nahm ich RENI auch mal mit zum Herbsten damit sie sieht, wie die Arbeit dort aussieht.

Ihr seht, sie ist schon dabei, uns zu helfen. Natürlich naschen wir alle zwischendurch mal ein par von den saftigen Trauben denn mitten in den Weinbergen schmecken sie besonders gut weil man die Landschaft *mit isst*  -  zwar nur mit den Augen aber man sagt ja immer *die Augen essen mit*.

Mit dem uralten Jeep meines Freundes Adolf fuhren wir dann los, hoch in seine Weinlage im Kaiserstuhl. Adolf hat wie viele Kaiserstühler, ein paar gute Reblagen geerbt. Aber seine müssen alle von Hand geerntet werden.
Seine Familie, Freunde und ich machen das schon seit ein paar Jahren und freuen uns schon
aufs *herbsten* denn nach getaner Arbeit gibt es immer eine leckere Vesper mitten in den Reben.
Hier seht ihr, wie schwer diese Arbeit ist denn Adolf muss die Trauben selber hinunter zum Anhänger bringen. Dagegen haben wir es leichter wenn wir mit vollen Eimern durch die Reben gehen.
Übrigens wird beim Lesen mit der Hand, besonders darauf geachtet, dass keine *lummeringen* Trauben in den Eimer kommen. Denn die faulen durch den Stich der Essigfliege, was dem Wein gar nicht gut tut.

Sonntag, 10. November 2013

RENI verbindet Menschen


Inzwischen macht es mir Spaß, mit RENI unterwegs zu sein.
Manchmal habe ich Lust, wildfremde Leute zu fragen, ob ich sie mit Reni fotografieren darf.
Hier z.B. trafen wir an der Dreisam 2 Studenten die zwischen die Bäume ein Seil gespannt hatten um darauf zu balancieren. Das machen inzwischen viele hier.
Der junge Mann war sofort einverstanden, mit RENI einmal über das Seil zu gehen.

Ein Stück weiter begegneten wir auf einer kleinen Brücke Edeltaut und Thomas. D.h. zuerst Thomas, der mich anfangs für etwas *gaga* hielt weil ich mit einer Puppe unterwegs war.
Aber dann kamen wir miteinander ins Gespräch und stellten fest, dass wir beide uns für Kunst interessieren.
In dem Moment *schwebte* Edeltraut an uns vorüber. Edeltraut mit einer Blume im Haar, kam gerade aus Indien zurück wo sie einige Jahre lebte weil sie früher dort mal re-inkarniert war.
Das ergab wieder ein neues Thema und so kam es, dass 2 Menschen, die sicher sonst stumm aneinander vorbei gegangen wären, miteinander ins Gespräch kamen, ein langes, und interessantes Gespräch, denn eigentlich hat Jeder etwas zu sagen  -  wenn man einen Grund hat, miteinander ins Gespräch zu kommen... Nur, was sagt RENI dazu, denn auf diesem Foto scheint es ihr nicht ganz geheuer zu sein. Ob das wohl daran liegt, dass sie noch nie in Indien war und nicht weiß, was Re-Inkarnation bedeutet?





Der verwunschene Garten: RENI erzählt:


Hier bin ich mit meiner Oma in schöne Dreisamtal geradelt. Es war lustig, hinten auf ihrem Rucksack zu sitzen weil die Leute sich immer verwundert nach uns umsahen.

Irgendwann kamen wir an einen Garten, der nicht eingezäunt war. Ein schöner Garten mit Apfelbäumen, die voller roter Äpfel hingen. Aber er wurde von einem geheimnisvollen
Baumgeist bewacht.
Ein bisschen Angst hatte ich vor ihm schon obwohl der mich gar nicht böse ansah.
"Darf ich deinen Garten betreten?" fragte ich denn meine Oma sagt dass man immer vorher fragen muss wenn man sich etwas ansehen möchte.
Der Baumgeist war einverstanden, ich durfte mir sogar ein paar Äpfel aufsammeln.
Die waren so süß und saftig und dufteten ganz anders als die aus dem Supermarkt.
"Das sind Streuobstwiesen in denen es noch die alten Sorten gibt. Und gespritzt werden sie auch nicht. Du kannst sie also auch mal ungewaschen essen," sagte der Baumgeist und freute sich, wie gut sie mir schmeckten.
Der Hof, zu dem sie gehörten, lag ganz abseits der Straße und mir gefiel es, dass der alte Schuppen immer noch da stand wie vor vielen Jahren. Wer mochte wohl in ihm wohnen? Könnt Ihr euch vorstellen, wer in gern alten Schuppen  wohnt? Richtig, Feldmäuse, Wildbienen, Vögel nisten dort ebenso gern wie Hornissen. Oh, sagt Ihr, Hornissen stechen doch! Aber sein, Hornissen stehen unter Naturschutz und sind wichtig für die Natur denn sie fangen Schädlinge. Was meint ihr, warum die Äpfel nicht gespritzt werden müssen und so viele Früchte tragen? Richtig, wegen der Gäste im Schuppen.

Zum Schluss trafen wir noch die Kinder, die im Haus neben dem Garten leben.
Stellt euch vor, die waren so lieb und ließen mich auf ihrem Dreirad fahren.
So nett und freundlich sind die meisten Leute im Dreisamtal. :-))


Besuch im Schniederlihof: Hofleben


Weil die Arbeit nur tagsüber stattfand, waren unsere Abende nur  kurz. Das, was man in den Tälern machte, abends noch spinnen und Geschichten erzählen, klappte bei uns nicht. Wir waren dazu viel zu müde und höchstens die Großmutter, die die schwere Arbeit nicht mehr leisten konnte, saß tagsüber am Spinnrad.

Wir Kinder mussten ja bei Wind und Wetter zur Schule, egal, wie kalt es war und wie hoch der Schnee lag. Manchmal stapften wir stundenlang durch den Tiefschnee denn gebahnte Wege, wie heute, gab es damals nicht.
RENI durfte mal ausnahmsweise in meinem Kinderbett sitzen denn wir schliefen alle in einem Raum.
Die Betten waren damals viel kleiner als heute denn geschlafen wurde im Sitzen.
Ihr wundert Euch? Nun, das lag auch am Rauch und am Feuer:
Viele Bauern bekamen vom Rauch Atemprobleme, Husten, Asthma. Und im Sitzen schläft man nie so tief wie im Liegen. Man wird schneller wach wenn es im Haus beginnt zu brennen, was damals öfter als heute passiert.

Und jetzt geht es in Opas Werkstatt denn alles, was man auf dem Hof brauchte, wurde selbst aus Holz angefertig: Schneeschuhe, Werkzeug, Dachschindeln, Balken, Back-und-Futtretröge, Holznäpfe  und Holzlöffel und vieles mehr.
Möchtet Ihr hier oben Kind sein? Z.B. in der Küche beim Abwasch mit kaltem Wasser helfen?